Jahresrückblick 2022 U-Nationalteams Männer

21.12.2022 08:09

Jahresrückblick 2022 U-Nationalteams Männer

Francesco Gabriele, Leiter U-Nationalteams Männer, blickt mit Antworten auf vier Fragen für jede männliche Nachwuchs-Auswahl zurück auf das alte Jahr und voraus ins neue Jahr 2023.

Francesco Gabriele, wie lautet das generelle Fazit des Kalenderjahres 2022?

U-21: «Es war ein sehr positives Jahr. Die Schweizer U-21 hat sich als bester Gruppenzweiter der EM-Qualifikationskampagne zum zweiten Mal in Folge direkt für eine EM-Endrunde qualifiziert. Zudem wurden unter der Leitung des neuen Nationaltrainers Patrick Rahmen im September zwei gute Testspiele gegen Japan und EM-Gruppengegner Norwegen absolviert.»

U-20: «Nach der COVID-bedingten Zwangspause nahm die U-20 in diesem Jahr offiziell den Betrieb wieder auf. Je zwei Spiele fanden in der Schweiz und im Ausland statt, dabei resultierten drei Siege und eine Niederlage.»

U-19: «Die Zusammenzüge verliefen an sich sehr erfreulich, die Zusammenarbeit im Staff funktionierte einwandfrei, die Spieler haben sich weiterentwickelt. Leider haben wir unser Hauptziel, die Qualifikation für die Eliterunde am Heimturnier in Nyon, nicht erreicht.»

U-18: «Der Start in die neue Saison mit dem neuen Trainer Ilija Borenovic und dem neuen Staff ist gelungen. Im August in Bettlach, im Oktober in Magglingen und im November mit zwei Länderspielen gegen Spanien wurden drei Trainingslager durchgeführt.»

U-17: «Nach einer enttäuschenden Eliterunde im März 2022 zeigte die U-17 mit dem neuen Jahrgang in der zweiten Jahreshälfte, dass sie gegen jeden Gegner bestehen kann. Der erste Teil der EM-Qualifikation wurde im Oktober unter dem neuen Trainer Sascha Stauch mit den Hürden Bulgarien, Türkei und San Marino als Gruppenerster souverän gemeistert.»

U-16: «Mit Siegen gegen Dänemark (4:1), Irland (7:0), und Schweden (1:1), und dem zweiten Platz am UEFA Development Turnier in Schweden wurde eine erfolgreiche Rückrunde abgeschlossen. Das neue Team erfreut seit Sommer mit guten Leistungen und zeigt sich mit Siegen gegen Italien (2:1) und Belgien (1:0) sehr spielstark»

U-15: «Mit Massimo Immersi konnten wir einen neuen Verantwortlichen der Sichtungsstützpunkte 14|15 gewinnen, der den Sichtungsprozess in kurzer Zeit weiterentwickelt hat. Anfang Dezember wurde die erste Sichtungsphase mit einem Sichtungsturnier in Kriens und anschliessendem Informationsanlass für die Eltern erfolgreich abgeschlossen»


Was war das Highlight, was bleibt hängen? 

U-21: «Als Höhepunkt des Jahres gilt die fünfte Qualifikation für eine EM-Endrunde. An der WM in Katar kamen mit Noah Okafor, Fabian Rieder und Ardon Jashari drei Spieler zum Einsatz, die auch für die EM-Endrunde 2023 spielberechtigt sind.»

U20: «Das Highlight war sicherlich das erste Länderspiel Ende März in Wil/SG nach 18-monatiger Pause. Die lokale Presse schrieb nach dem 5:0 gegen Rumänien vor 750 lautstarken Zuschauern von einem ‘kleinen Fussballfest’.»

U-19: «Hängen bleibt, dass die U-19 trotz der verpassten Qualifikation für die Eliterunde bis auf die erste Halbzeit beim 0:2 gegen Griechenland mit guten Leistungen zu überzeugen wusste. Die Umsetzung des ‘Spielmodell Schweiz’ konnte über weite Strecken gut umgesetzt werden.»

U-18: «In Erinnerung werden die Emotionen der ersten Spiele gegen den sehr starken Gegner Spanien bleiben. Die U-18 hat vielversprechende Auftritte auf einem hohen Niveau gezeigt.»

U-17: «Das Team hat sich als Gruppensieger souverän für die Eliterunde qualifiziert. Es zeigte im Qualifikationsturnier, aber auch in anderen Länderspielen mehrmals, wozu es physisch und mental in der Lage ist. Im letzten Gruppenspiel gegen die Türkei glich es dem 2:3 in der 89. Minute in der Nachspielzeit aus und zog dadurch als Erster in die nächste Runde ein.»

U-16: «Die beiden Turnierauftritte im Mai in Schweden und im November in Frankreich waren sehr erfolgreich. Das letzte Turnier schloss die U-16 nach einem Sieg gegen Italien punktgleich mit den Italienern auf Rang 2 ab. Dazu resultierten in vorherigen Tests gegen Italien zwei weitere Unentschieden.»

U-15: «Was die Arbeit mit den Teams betrifft, so war das U15-Triangolare in Kriens zweifellos ein Erfolg. Es war eine Zeit, in der man sich nach den ersten Aktivitäten des Jahres und nach den Spielbeobachtungen mit allen Spielern zu einem nationalen Vergleich treffen konnte.»


In welchen Bereichen haben Sie Fortschritte festgestellt, wo sehen Sie noch Potenzial? 

Generell: «In den letzten zwei Jahren sind fünf neue Nachwuchs-Nationaltrainer zum SFV gestossen. Das Turnover ist sehr erfolgreich verlaufen und hat der Direktion Nationalteams eine neue Dynamik eingebracht. Die internen Abläufe und Verantwortungen wurden neu definiert und erfolgreich umgesetzt. Es gibt eine klare Struktur, die Aufgaben und Erwartungen sind klar definiert und kommuniziert worden.»

U-21: «Durch die auf direktem Weg geschaffte EM-Qualifikation gab es im September-Zusammenzug die Möglichkeit, die Spielprinzipien im Hinblick auf die EM-Endrunde 2023 zu festigen und den ohnehin schon ausgezeichneten Teamgeist zu stärken.»

U-20: «Die zukünftige U21-Generation der Jahrgänge 2002/2003 hatte die Möglichkeit, sich international zu messen, die Ergebnisse waren vielversprechend. Die gute Atmosphäre im Team trägt dazu bei, dass auch in dieser Generation ein starker Teamspirit herrscht.»

U-19: «Der Jahrgang 2004 hatte aufgrund der Covid-19-Situation keine Qualifikation auf Stufe U-17. Daher war die U-19-Kampagne sein erstes Kräftemessen. Das Team musste in verschiedenen Bereichen (Verletzungen von Spielern, Trainerwechsel, verkürzte Vorbereitungszeit aufgrund des FIFA-Kalenders 2022) mit grossen Herausforderungen umgehen. Dies führte dazu, dass der Teambildungsprozess und der mentale Aspekt noch Potenzial haben.»

U-18: «Viele Spieler, die davor wenig oder nicht berücksichtigt worden waren, entwickelten sich sehr gut und nutzten die Chance, sich dem neuen Trainer zu präsentieren. Das Kader hat an Qualität gewonnen und ist in der Breite grösser geworden.»

U-17: «Es gibt noch grosses Potenzial darin, die Intensität über mehrere Spiele hochhalten zu können und die Defensive weiter zu stabilisieren. Gerade in der anstehenden Eliterunde wird dies entscheidend sein.»

U-16: «Der neue Staff hat es geschafft, innerhalb kürzester Zeit zu harmonieren und eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Die Abläufe sind klar definiert, die Umsetzung wird mit viel Leidenschaft gelebt.»

U-15: «Wir versuchen den Sichtungsprozess stetig weiterzuentwickeln. Es gibt grosses Potenzial im Bereich des Spielerscoutings. In den Stützpunktaktivitäten wurde der Fokus wieder vermehrt auf das Spiel und den Wettkampf, weniger auf athletische Tests gelegt.»


Worauf freuen Sie sich im Ausblick aufs Jahr 2023 am meisten?

U-21: «Das grosse Highlight wird die EM-Endrunde in Georgien und Rumänien sein. In der Gruppe D trifft die Schweiz auf Frankreich, Italien und Norwegen. Die Vorfreude auf dieses Turnier und die im März beginnende Vorbereitung ist gross. Im September steht bereits der Start der EM-Qualifikation 2025 an – mit dem Ziel, erneut an der Endrunde dabei zu sein.»

U-20: «Die aktuelle U-20 wird ab September 2023 die neue U-21 bilden und die kommende EM-Qualifikation spielen. Entsprechend sind die Partien im Frühling wegweisend, um die Basis für den nächsten Zyklus zu legen.»

U-19: «Im November startet die neue Kampagne mit dem Jahrgang 2005 mit dem Qualifikationsturnier in Schweden. Nebst dem Gastgeber trifft die Schweiz auf Italien und Liechtenstein. Ziel ist es, sich für die Eliterunde zu qualifizieren.

U-18: «Das Programm sieht Spiele gegen Spanien, Kroatien, Belgien und England vor. Es geht darum, diesen Jahrgang auf die im Herbst beginnende EM-Qualifikation der U-19 vorzubereiten.»

U-17: «Im März steht die Eliterunde in Albanien mit Partien gegen den Gastgeber, Titelverteidiger Frankreich und Lettland an. Ziel ist es, sich für die Endrunde vom Mai in Ungarn zu qualifizieren. Sollte dies gelingen, wäre ein mögliche nächste Herausforderung eine Teilnahme an der U-17-WM im Oktober in Peru.»

U-16: «Die erste Challenge wird das UEFA Development Tournament im April in Serbien sein. Sie ist gleichzeitig ein Prüfstein auf dem Weg für die erste Qualifikationsrunde der U-17-EM-Qualifikation im Herbst mit Spielen gegen Gastgeber Irland, Island und Armenien.»

U-15: «Die ersten Länderspiele unserer jüngsten Talente stehen im Mai an. Die Planung läuft auf Hochtouren. Gegner und Spielorte sind aktuell noch nicht bekannt.»

Zum Schluss möchten wir uns bei allen Klubs für die ausgezeichnete Zusammenarbeit bedanken. Wir konnten gemeinsam viele tolle Spiele erleben, Siege feiern und aus den wenigen Niederlagen die nötigen Schlüsse für die Weiterentwicklung unserer Talente ziehen. Auf ein Neues im Jahr 2023!


SFV